Interview mit Sandra Cammann
„Kamasutra? Das sind doch diese verrückten Verrenkungen, die damals Prinzessinnen und Helden auf ihren pompös geschmückten Liebeslagern zelebrierten.“ – Frau Cammann, was bedeutet für Sie Kamasutra?
Sandra Cammann: Durch Kamasutra folge ich meinem Gefühl der Sehnsucht nach Lebendigkeit. Ich erlaube mir, mich zu entfalten und innerlich zu wachsen. Kamasutra ist Liebe pur, weil es primär darum geht zu fühlen: die Liebe zum Partner, die Liebe zu sich selbst und zu allem, womit wir in Alltag und Beruf zu tun haben. Die Liebe fließt, wenn ich einfach nur fühle, ohne etwas tun zu müssen.
Inwiefern kann Kamasutra unser Liebes- und Sexualleben bereichern?
Sandra Cammann: Das Bewusstsein öffnet sich, wenn Kamasutra verstanden und gelebt wird. Die Sinne wie taktiles Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und der sechste Sinn (die Intuition) bekommen mehr Aufmerksamkeit. Die Herzverbindung zum Partner wird viel intensiver gespürt. Kamasutra ist gelebte Liebe, weil es nicht primär um den Akt geht, sondern um das Verschmelzen zweier sich liebender Seelen.
Gibt es eine Lieblingsübung aus dem Buch, die Sie uns gerne vorstellen möchten?
Sandra Camman: Meine Lieblingsübung: Den Bogen spannen.
Bei dieser Übung komme ich in stressigen Zeiten wieder zurück in meine Mitte. Beispiel-Übung aus Herzen fühlen: Den Bogen spannen
Ausatmen. Aus einer breiten Schrittstellung den rechten Fuß zur Seite aufdrehen und das Knie beugen. Die Arme lang ausstrecken. Der rechte Arm bleibt lang, die linke Hand zieht wie an einem Bogen. Beide Schultern in einer Linie, Daumen nach oben. Mit der Einatmung den Fuß wieder nach vorne drehen und die Arme lang vor dem Körper schließen. Die Schultern aktiv senken. Nun mit der nächsten Ausatmung zur anderen Seite drehen. Jede Seite 5x.